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Expeditionsplanung

Leckeres Bannock-Brot backen auf dem Lagerfeuer

So ein mobiler Herd, der hätte etwas für sich. Irgendwo in den Weiten Alaskas nach Herzenslust braten, kochen und backen… Dummerweise gibt es in diesem Landstrich mehr Bären als Stromanschlüsse, also werden wir unser Essen auf dem Lagerfeuer zubereiten. Seit geraumer Zeit fragen wir uns allerdings: Welche Töpfe eignen sich? Welche Speisen lassen sich zubereiten? Im Kern geht es um die Frage, wie wir viele Wochen fernab der Zivilisation angenehm überleben können.

Eine Kochorgie. Nach dem Kenter-Test neulich wollten wir auch dieses Thema erforschen. Unser Menü: Forellen mit gedünsteten Zwiebeln und Kartoffeln, dazu frisches Brot. Unsere Versuchsanordnung: der Feuerofen im Garten, Aluminium-Töpfe, gute Lebensmittel aus dem Supermarkt sowie trockenes Holz aus dem Baumarkt. Ausgangsbasis für eine Kochorgie, die jede Fertigmahlzeit vor Scham zurück in die Tiefkühltheke wandern ließe.

Heiß ist nicht heiß genug. Die erste kleine Überraschung: Ja, ein Lagerfeuer ist heiß. Aber wenn das Wasserkochen für die Kartoffeln nicht endgültig zur meditativen Trainingseinheit werden soll, muss man dem Feuer mit Topf und Pfanne dicht auf die Pelle rücken. Dann aber funktioniert es wunderbar, ebenso wie das Dünsten der Zwiebeln in Butter. Auch die Forelle ist schnell abgetupft, aufgeschnitten und landet mit Kräutern versehen bratend auf dem Feuer. Das Ergebnis: sensationell lecker, leicht zuzubereiten. Menü eins für unsere Yukon-Tour ist gesetzt.

Brotbacken ohne Backofen. Als nächstes das Bannock-Brot ohne Backofen. Aus Mehl, Wasser, Zucker, Salz und Trockenhefe kneten wir uns einen Teig, den wir einige Zeit im warmen Topf gehen lassen. Und anschließend, es ist überraschend leicht, „backen“ wir das Bannock-Brot im geschlossenen Topf am Rand des Lagerfeuers. Nach etwa 20 bis 30 Minuten ist es fertig: sensationell lecker, zweiter Teil! Und das Bannock ist auch am nächsten Morgen immer noch ein Genuss. (Wer es nachmachen will: Abenteurer Walter Steinberg hat das Rezept).

Maximales Slow-Food. Wenn Essen bei McDonalds „Fast Food“ ist, wäre unsere Methode wohl „Slowmotion-Food“. Wir haben schlanke drei Stunden für die Aktion benötigt. Und wenn man dazu noch das wetterfeste Errichten des Lagers und das Ausladen des Bootes rechnet, klingt das am Ende wie ein tagesfüllendes Projekt. Ach richtig, wir wollen ja auch noch paddeln… Außerdem hatten die Töpfe nach dem Kochen eine dicke Rußschicht, die wir unmöglich jeden Abend entfernen können. Da müssen wir wohl auf der Tour die Töpfe gut einpacken oder finden noch ein Wundermaterial. Was aber auf jeden Fall funktionieren wird in den Weiten Alaskas: nach Herzenslust braten, kochen und backen. Wir sammeln dann mal fleißig Rezepte.

FOTOS: YUKON2015.DE