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Expeditionsplanung

Der Realtest: Per Satellit in den Blog

Nach unzähligen Stunden des Testens und Tüftelns nun die gute Nachricht für uns: Wir können mit dem Iridium Go-Gerät endlich über eine spezielle E-Mail-Adresse bloggen. Von überall auf der Welt per Satellit, wundersame Welt der Technik. Hintergrund war am Ende eine fehlerhafte Aktivierung bei Iridium selbst, so dass sich die Datenverbindung nicht aufbauen ließ. Dem Franck von EADS / Airbus und Herrn Pantel von Telamar danken wir hier noch mal herzlich für den Support.

Hier nun also der erste Test, und das gleich mit einem Bild. Es zeigt ein nicht unwichtigen Gegenstand für unsere Tour: unsere handgefertigte Ausgabe einen Yukon-Fluss-Führers von Anfang bis Ende. Bei epischen 2,4 Kilobit/Sekunde Übertragungsgeschwindigkeit und etwa 36 Euro pro übertragenen Megabyte über das Iridium Go wird das Schicken eines Bildes die absolute Ausnahme bleiben, und Text die Regel. Aber so können, wollen und werden wir über unsere kleine Reise auf dem großen Fluss ein wenig berichten. In zwei Tagen sind wir planmäßig schon in der Luft und fliegen gen Kanada.
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Unsere Kiste ist unterwegs zum großen Fluss

Ein bedeutender Meilenstein ist geschafft: Die Kiste mit unserer Ausrüstung ist endlich unterwegs. In diesen Minuten befindet sie sich irgendwo über dem Atlantik in einer Maschine der KLM675. Insgesamt wird sie einen Weg von etwa 10.000 Kilometern zurücklegen. Anschließend können wir sie hoffentlich ohne Probleme Mitte Juni wieder beim Zoll in Whitehorse entgegennehmen.

Am Ende ist es dann doch noch mal spannend geworden. Denn die Kiste aus dicker Wellpappe war zwar schnell aufgebaut, allerdings nicht ganz so schnell gefüllt. Für den Zoll muss man beispielsweise eine umfangreiche Liste anfertigen, in der gefühlt jedes Staubkorn einzeln beschrieben und aufgelistet wird. Immerhin, die Angelhaken durften wir gnädigerweise als „Satz Angelhaken“ zusammenfassen. Anschließend haben wir unsere bärensicheren Peli-Kisten vollgeladen mit alldem, was wir in Kanada benötigen: Boot, Schlafsäcke, Paddel, Zelt, Kochgeschirr… Und es hat tatsächlich alles in unsere Ausrüstungskiste hineingepasst.


Unsere Raja-Expeditionskiste auf einen Blick:

Maße inkl. Palette:

Länge 120cm, Breite 100cm, Höhe 109cm

Gewicht:

152 Kilogramm inkl. Kiste

Material:

Kiste: Dreiwellige Pappe, mit Gewebeband und Stretchfolie geschützt. Palette: Gepresstes Restholz, CFIA/ISPM15-exporttauglich.

Route:

Bis München per Lastwagen, dann per Flugzeug via Amsterdam nach Edmonton/Alberta. Von dort per Lastwagen nach Whitehorse/Yukon. Details hier im Blogbeitrag.

Inhalt:

Die vollständige Zoll-Packliste könnt Ihr Euch hier als PDF herunterladen. Den Luftfrachtbrief findet Ihr als PDF hier. Mit Condor transportieren wir Heck- und Bugtaschen mit Kleidung sowie die Elektronik im Handgepäck.


Nach dem Packen haben wir die Kiste noch mit reichlich Tesa-Paketband eingewickelt und im Christo-Style wie ein Kunstwerk in Stretchfolie eingehüllt. Eigentlich wollten wir die schwere Expeditionskiste dann mit einem Traktor zur Straße bringen, doch dessen Batterie hat sich von den Lokführern inspirieren lassen und streikte. Fähigen Mechanikern sei dank wurde auch dieses Problem gelöst. Und am nächsten Tag stand dann ein 7,5-Tonner vor der Tür. Und unsere Ausrüstungskiste war gefühlt schneller eingeladen, als wir „Yukon“ sagen können.

In diesen Tagen fährt und fliegt unsere Kiste nun um die Welt. Unendlich dankbar sind wir Melanie Urzinger von der Spedition Texim, die uns weit über das Normale hinaus unterstützt hat. Ohne sie wäre das alles nichts geworden. Melanie, du bist die Beste! Und wir, wir sind dann bald mal weg.
FOTOS: YUKON2015.DE

 
 

Finally, our equipment crate is en-route. After a night of packing and bureaucracy, a truck picked it up. Currently, the crate is heading on a KLM flight from Amsterdam towards Edmonton in Canada. We hope that we can welcome all of our equipment in a good condition in Whitehorse again.


 
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Expeditionsplanung

Rode Videomic Go: Mit der toten Katze zum Klondike

Was für uns Menschen die Ohren sind, ist für die Filmkamera das Mikrofon. Und damit wir am Yukon nicht nur schöne Aufnahmen, sondern auch Worte und Umgebungsgeräusche vernünftig festhalten können, haben wir noch ein externes Mikrofon namens Rode Videomic Go für die Spiegelreflex angeschafft. Leider haben wir gerade nicht die Zeit, ausführlich auf die Neuanschaffung einzugehen (es gibt da noch diese kleine Baustelle namens Ausrüstungskiste). Außerdem muss es ja auch nicht immer so ausufernd ausführlich werden wie damals beim Iridium Go-Test. Aber kurz vorstellen wollen für Euch den Begleiter allemal.

Die Vorteile des Videomic Go für uns

  • STROM: Als eines der wenigen Modelle benötigt es keine externe Batterie. Der große Bruder Videomic Pro beispielsweise verlangt einen 9-Volt-Block, der am Yukon vermutlich seltener anzutreffen ist als Goldnuggets.
  • GEWICHT: Mit 73 Gramm ist das Videomic Go ein Fliegengewicht. Da man eine Spiegelreflex ja viel durch die Gegend schleppt und unser Boot die ganze Ausrüstung auch noch tragen muss, ist das ein Argument.
  • PACKVOLUMEN: Das Videomic Go ist zwar federnd aufgehängt, aber sehr kompakt. Und zumindest an der 70D kann man selbst dann noch fotografieren, wenn das Mikro auf den Blitzschuh gesteckt bleibt.
  • TOTE KATZE: Für das Mikro gibt es einen originalen Windschutz, der in der Fachsprache wegen seiner weichen Haare Deadcat heißt. Den Windschutz haben wir noch nicht getestet, er macht aber einen guten Eindruck.

Wie gut ist das Videomic Go?

Nach unseren ersten Tests sind wir sehr zufrieden. Für ein derart kompaktes und mit 65 Euro günstiges Mikrofon ist die Tonqualität überzeugend. Als sogenanntes Shotgun-Mikrofon ist das Videomic Go besonders tauglich für alles, was sich vor der Kamera abspielt. Und genau das schwebt uns ja vor: Uns selbst und andere filmen, die vor der Kamera sprechen. Sowie Geräusche aller Art aufnehmen, die sich vor der Linse abspielen.

Eine Einschränkung gibt es: Auf größere Entfernungen sind keine akustischen Wunder mit dem Gerät möglich. Allerdings wollen wir ja auch nicht mit einem professionellen RED Scarlet-Kamerageschoss für zwei Fantastilliarden Euro auf Reisen gehen. Wobei wir uns das noch einmal überlegen, falls wir wie damals Dagobert Duck am Klondike das große Gold finden sollten. Solange aber wird uns das Rode Videomic Go hoffentlich ein kleiner, treuer Begleiter auf der Tour sein.
FOTO: YUKON-BLOG

 
 
Weiterführende Links:

 

We bought a Rode Videomic Go for mounting it on our Canon DSLR. The purpose of this shotgun microphone can be put in simple words: better sound quality even in windy surroundings. And, hey, there will be probably more wind than appreciated on the Yukon River. The Videomic Go seems to be a good choice: compact, lightweight and without a necessity for an external power supply. Many reasons to be part of our Yukon equipment list, we presume.


 
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Walden: Von Lauffeuern und Grizzlybären

Wir haben jetzt dieses neue Magazin entdeckt. Es heißt „Walden“ und handelt von Männern und Bärten und ihrem Streben in die Natur. Das kann man dann entweder Sehnsucht oder Flucht nennen. Auf jeden Fall geht es um das, was bei Jack Wolfskin gerade „Draußen zuhause“ heißt und bei Walden jetzt eben „Die Natur will dich zurück“. Mit Erlebnisberichten, Tipps und tollen Fotos. Alles dreht sich im Heft um das Draußensein, um das Erleben, um das Genießen in der Natur. Und das ist für viele von uns ja zumindest ein Ausgleich, vielleicht sogar der bessere Ort auf der Welt.

Lohnt sich nun die Lektüre von Walden? Nun, das können wir derzeit guten Gewissens noch nicht beantworten. Wir sind nämlich auf die Neuerscheinung über eine großartige Rezension in der Süddeutschen Zeitung aufmerksam geworden. Und die macht mit ihrer bissig-pointierten Schreibe richtig Freude. Der Artikel spießt nebenbei den derzeitigen Outdoor-Boom auf, der ja mit seiner Mischung aus maximaler Stadtfremde bei gleichzeitiger Hochtechnisierung des Equipments auch nicht ohne Widersprüche und Verklärung ist. Wobei die Frage bleibt, ob es dieses idealisierte Naturbild nicht schon mindestens seit der deutschen Romantik gibt. Damals allerdings noch ohne Jack Wolfskin – und Walden.

Wie dem auch sei. Bevor wir nun selbst zum Lesen des Walden-Magazins kommen, hier die drei vielleicht schönsten Zitate aus der Süddeutsche-Rezension. Und gerade beim ersten Zitat mussten wir unweigerlich an unsere bevorstehende Yukon-Tour denken.

Ein Lauffeuer, weiß man jetzt, ist 25 km/h schnell. Ein Grizzlybär 65 km/h. Gut zu wissen, falls man mal beiden gleichzeitig begegnet und nicht weiß, vor wem man zuerst wegrennen soll.
Falls wir Männer dermaßen zivilisationsmüde und traumatisiert sind vom Büro-Alltag, dass wir nun lieber Baumstämme statt Frauen umarmen, so weist uns Walden den Holzweg: zurück zur Natur.
Zumindest die Innenstädte sind seit geraumer Zeit voll von jungen, bärtigen Männern in groben Karohemden und klobigen Schuhen, die sich gerne mit Hilfe eines Survival-Trainers in den Sümpfen der Everglades auf das Ende der Welt vorbereiten.
 

Den vollständigen Artikel in der Süddeutschen könnt Ihr übrigens auf deren Webseite nachlesen. Und wer sich für die erste Walden-Ausgabe interessiert, der wird auf der Magazin-Homepage fündig. Wir jedenfalls diskutieren schon mal zwischendurch, wie wir selbst das oben genannte Lauffeuer-Grizzly-Dilemma angehen würden. 😉

FOTO: ABRGET47J / CC-BY-SA 3.0 Unported

 
 
 

A new magazine about nature and outdoor adventures called „Walden“ is available in German bookstores. Its name refers to Henry David Thoreau’s famous book. Although we cannot translate the best quotes of a current newspaper review presented in this blog post to you, the most interesting and funny quote is all about in which direction to flee when facing both a wildfire and a grizzly. The answer seems to be obvious for the author when comparing the movement speed of 16 mph (wildfire) and 40 mph (grizzly). We are quite motivated to leave that an academic discussion.


 
 
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Eine Kiste, sie zu knechten

Was für ein Spaß, so eine Kiste mit unserer Ausrüstung bis nach Whitehorse an das Ufer des Yukon zu bringen. Wer glaubt, dass dies auch nur annähernd so funktioniert wie eine Online-Bestellung in den USA, liegt leider daneben. Es gleicht tatsächlich eher einem Umzug nach Kanada und zurück. Das kann man anstreben, muss man aber nicht.

Noch mal zur Erinnerung: Wir lassen die dickwandige Kartonkiste auf einer Palette von zwei Speditionen bis zum Startpunkt bringen. Gefüllt ist der Behälter mit Dingen wie unserem Boot, Peli-Kisten, Bootszubehör, Lebensmitteln und weiterem Equipment. Das war letztlich alternativlos, weil unter anderem das Grabner Riverstar XXL schlicht zu schwer für die Luftlinien war (siehe Blogbeitrag hier, hier und hier). Immerhin hat die neue Methode den Vorteil, dass es preislich auf ein paar Kilo nicht mehr ankommt. Wird eh schon kein günstiger Spaß. Dafür haben wir aber auch jetzt schon viele einmalige Erfahrungen gesammelt. 😉

Wir langweilen Euch hier jetzt nicht mit bürokratischen Details und Zollformalitäten, mit denen wir uns schon herumgeschlagen haben. Wer da mehr über die Yukon-Logistik wissen will, so frage er uns. Wir wollen Euch nur mal zeigen, welchen Weg unsere Ausrüstungskiste bis zum Ziel nehmen soll. Und eine andere Kiste dann vom Endpunkt der Yukon-Tour wieder bis nach Deutschland. Adjektiv: interessant. Oder: speziell.

Yukon-Logistik: Eine Kiste reist um die Welt

Weg einer Ausrüstungskiste von Deutschland bis nach Whitehorse
GRAFIK: YUKON2015.DE/AUFMACHERFOTO: LC AG CC-BY-SA 3.0 beschn.

 
 

Eine Kiste, sie zu knechten. Wie Ihr seht, haben wir eine ganz spannende Transportroute entwickelt. Denn der einfache Weg hat sich bei der Planung meist als der untaugliche herausgestellt. Aber einfach könnte auch jeder, wie wir zu sagen pflegen. Zumindest geht der Hinweg schnell vonstatten: Abgeholt wird die Kiste bei uns in Deutschland am 27. Mai. Wenn dann alle Zahnräder ineinander greifen, können wir uns die Kiste am 15. Juni am Yukon aus dem Zoll holen. Der Rückweg ist dann nochmals eine andere Geschichte. Kennt Ihr als treue Leser. Die Spannung steigt!  
 

Webseiten unserer Logistikpartner:

 

Even just sketching the transportation route of our equipment crate would probably fill several pages. Therefore, we created the chart above. To put the logistics chain in short words, part of the route are undertaken by truck. Some are international cargo flights, some local cargo flights, consolidated cargo. The logistic chain is spiced up with bureaucracy and customs issues, so we had and probably will have lots of fun with our crate. It will, to finish this summary, be packed with our large boat, pelican cases, boat gear and food. Can’t wait to open it in June in Whitehorse…