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Expeditionsbericht

Dosenbier mit den Bewohnern Fort Yukons

Alles begann harmlos. Aber es endete in einer Nacht mit reichlich Alkohol und etwas mehr Gästen, als uns hinterher ehrlich gesagt lieb war.

Philipp will also gestern Abend eigentlich nur zwei junge Menschen auf einem Quad anhalten, um sie nach dem Weg zur Wasserstelle zu fragen. Kurzerhand geht es auf der Höllenmaschine weiter, im Eiltempo zum Wasser und dann zur Grundschule mit dem kostenlosen WLAN. Anschließend plaudert man noch eine Weile, bis die beiden Mittzwanziger Jordan und Harlan schließlich Philipp mit seinen Wassersäcken wieder am Zelt absetzen.

So weit, so unglaublich hilfsbereit und freundlich. Schnell macht dann im Camp das erste kühle Bier die Runde, dann auch zwei, und wir unterhalten uns angeregt über unsere Tour, Fort Yukon und über das Leben in Alaska. Doch plötzlich parken weitere Quads neben unserem Zeit. Dann kommt noch die Schwägerin dazu, ein befreundetes Ehepaar samt völlig betrunkenem Ehemann, zufällig vorbeikommende Bewohner, Freunde, Feinde, Bekannte. Und so wird die spontane Zusammenkunft plötzlich zu einer Fort-Yukon-Party unter freiem Himmel, Lite-Bier und Wodka kreisen, und weit nach Mitternacht spendet das prasselnde Lagerfeuer etwas Wärme.

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Bis hier hin ist es eine unerwartete, aber fröhliche und spannende Begegnung. Dann allerdings verlassen uns nach einem langen Paddeltag die Kräfte. Was die Furt Yukoner aber nicht davon abhält, kräftig weiter zu trinken, laute Musik zu hören und zu diskutieren. Alaska hat ein massives Alkoholproblem? Zweifelsohne. Ein Dilemma jedenfalls für uns: Die Menschen sind sehr gastfreundlich zu uns, haben Bier verschenkt, und es ist ihr Dorf, in dem wir zelten. Aber auch als wir taumeln und immer schweigsamer werden, kommt die Botschaft erst nach Stunden und immer deutlicherer Signale an. Dann kommen wir gegen drei Uhr ins Bett. Und sind dennoch sehr dankbar für diesen ungewöhnlichen und aufregenden Abend. Und eine Lektion haben wir auf jeden Fall gelernt: Ist der Anfang erst mal gemacht, ist man in den Dörfern Alaskas niemals allein.




English abstract: What had its beginning in a question about the right way to the potable water station, resulted in a wonderful alcohol-driven campfire night at our camp site with a lot of inhabitants of Fort Yukon. It was amazing to get to know the real people in Alaska. And, to be honest, after weeks of paddling we were finally also happy to get some sleep at 3am.

Eine Antwort auf „Dosenbier mit den Bewohnern Fort Yukons“

I really enjoyed your company. You both are very interesting guys. It’s a shame you 3 couldn’t stay longer. I do wish you guys safe travels and the time of you’re life’s. I already miss you. Hugs 🙂

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