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Walden: Von Lauffeuern und Grizzlybären

Wir haben jetzt dieses neue Magazin entdeckt. Es heißt „Walden“ und handelt von Männern und Bärten und ihrem Streben in die Natur. Das kann man dann entweder Sehnsucht oder Flucht nennen. Auf jeden Fall geht es um das, was bei Jack Wolfskin gerade „Draußen zuhause“ heißt und bei Walden jetzt eben „Die Natur will dich zurück“. Mit Erlebnisberichten, Tipps und tollen Fotos. Alles dreht sich im Heft um das Draußensein, um das Erleben, um das Genießen in der Natur. Und das ist für viele von uns ja zumindest ein Ausgleich, vielleicht sogar der bessere Ort auf der Welt.

Lohnt sich nun die Lektüre von Walden? Nun, das können wir derzeit guten Gewissens noch nicht beantworten. Wir sind nämlich auf die Neuerscheinung über eine großartige Rezension in der Süddeutschen Zeitung aufmerksam geworden. Und die macht mit ihrer bissig-pointierten Schreibe richtig Freude. Der Artikel spießt nebenbei den derzeitigen Outdoor-Boom auf, der ja mit seiner Mischung aus maximaler Stadtfremde bei gleichzeitiger Hochtechnisierung des Equipments auch nicht ohne Widersprüche und Verklärung ist. Wobei die Frage bleibt, ob es dieses idealisierte Naturbild nicht schon mindestens seit der deutschen Romantik gibt. Damals allerdings noch ohne Jack Wolfskin – und Walden.

Wie dem auch sei. Bevor wir nun selbst zum Lesen des Walden-Magazins kommen, hier die drei vielleicht schönsten Zitate aus der Süddeutsche-Rezension. Und gerade beim ersten Zitat mussten wir unweigerlich an unsere bevorstehende Yukon-Tour denken.

Ein Lauffeuer, weiß man jetzt, ist 25 km/h schnell. Ein Grizzlybär 65 km/h. Gut zu wissen, falls man mal beiden gleichzeitig begegnet und nicht weiß, vor wem man zuerst wegrennen soll.
Falls wir Männer dermaßen zivilisationsmüde und traumatisiert sind vom Büro-Alltag, dass wir nun lieber Baumstämme statt Frauen umarmen, so weist uns Walden den Holzweg: zurück zur Natur.
Zumindest die Innenstädte sind seit geraumer Zeit voll von jungen, bärtigen Männern in groben Karohemden und klobigen Schuhen, die sich gerne mit Hilfe eines Survival-Trainers in den Sümpfen der Everglades auf das Ende der Welt vorbereiten.
 

Den vollständigen Artikel in der Süddeutschen könnt Ihr übrigens auf deren Webseite nachlesen. Und wer sich für die erste Walden-Ausgabe interessiert, der wird auf der Magazin-Homepage fündig. Wir jedenfalls diskutieren schon mal zwischendurch, wie wir selbst das oben genannte Lauffeuer-Grizzly-Dilemma angehen würden. 😉

FOTO: ABRGET47J / CC-BY-SA 3.0 Unported

 
 
 

A new magazine about nature and outdoor adventures called „Walden“ is available in German bookstores. Its name refers to Henry David Thoreau’s famous book. Although we cannot translate the best quotes of a current newspaper review presented in this blog post to you, the most interesting and funny quote is all about in which direction to flee when facing both a wildfire and a grizzly. The answer seems to be obvious for the author when comparing the movement speed of 16 mph (wildfire) and 40 mph (grizzly). We are quite motivated to leave that an academic discussion.


 
 
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Auf dem Weg zur Waffenerlaubnis

RANDNOTIZ (1): Inzwischen fragen wir uns, ob uns die Bürokratie bei der Yukon-Tour nicht mehr herausfordern wird als die Bären. Beispielsweise dann, wenn wir zwecks Waffenerlaubnis E-Mails an wundersame Adressen wie „fp-pcaf@rcmp-grc.gc.ca“ schicken. Das haben wir zwar inzwischen übersetzt in „Canadian Firearms Program der Royal Canadian Mounted Police“. Aber irgendwie haben wir das Gefühl, dass das noch die geringste Herausforderung war.