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Iridium Go-Testbericht: Den Satelliten ganz nah

Zu jeder Tages- und Nachtzeit fliegen sie über unseren Kopf hinweg. Satelliten umkreisen unermüdlich die Erde, ohne dass wir etwas davon mitbekommen. Doch im Falle von Iridium schaffen sie etwas, was einzigartig ist: Sie erlauben es uns, von jedem Punkt des Globus‘ mit einem beliebigen anderen Punkt zu telefonieren. Seit wenigen Tagen nennen wir ein Wundergerät namens Iridium Go unser eigen. Satelliten-Telefone kennt man ja eher aus James-Bond-Filmen, die Funktionen sind aber auch für uns ein echter Gewinn. Was wir am Yukon mit dem Iridium Go vorhaben und wie es sich in unserem Praxistest im hessischen Mittelgebirge bewährt hat, lest Ihr hier.

Unser Testbericht zum Iridium Go

Fakten | Start | Kopplung | Telefonieren | SMS | E-Mails | Internet | Pro & Contra | Fazit

Unser Gerät ist eine Art Router, der das Smartphone in ein vollwertiges Satellitentelefon verwandelt. Da der Großteil der Erdoberfläche nicht von den Telekoms dieser Welt versorgt wird, ist die Verbindung via Satellit nicht nur in Kanada und Alaska oft die einzige Kommunikationsmöglichkeit. Im Gegensatz zu anderen Anbietern wie Inmarsat oder Globalstar deckt Iridium den Globus vollständig ab. Hersteller Iridium ist von dem „Go“ offenbar so überzeugt, dass es hinter den Namen ein Ausrufezeichen setzt. Das können wir auch, hier im Yukon-2015-Blog! Also zunächst zu den Fakten.



FAKTEN AUF EINEN BLICK: Was das Iridium Go leistet

  • Netzverfügbarkeit überall auf dem Globus (Karte)
  • Das „Go“ verbindet sich mit Smartphones
  • Telefonieren mit allen Netzen
  • SMS-Versenden mit bis zu 1000 Zeichen
  • Absetzen eines SOS- und GPS-Signals
  • E-Mails empfangen und versenden

Start: Einfach loslegen wie von Handys gewohnt ist mit dem Iridium Go nicht möglich. Man sollte sich immer an einem Standort befinden, der einen möglichst freien Blick zum Himmel ermöglicht. Häuser- oder Bergschluchten sind zusätzlich hinderlich, wie wir selbst beim ersten Versuch in der Stadt gemerkt haben. Bäume sind aber nur bei dichtem Blattwerk problematisch. Stimmen die Bedingungen, klappt man die Antenne hoch, worauf sich das 300 Gramm schwere Gerät initialisiert. Anschließend sucht es nach Satelliten und meldet sich dort an. Meist nach ein bis zwei Minuten ist es dann soweit: das Signal-Lämpchen des Iridium Go leuchtet den Besitzer freudig grün leuchtend an.

Kopplung: Anders als bei einem reinrassigen Satelliten-Telefon ist das Iridium Go ohne gekoppeltes Smartphone weitgehend wertlos. Lediglich das Absenden eines SOS-Signals und der eigenen GPS-Position ist auf diese Weise möglich. Dafür ist es erheblich günstiger in punkto Anschaffung und Tarife und erlaubt die komfortable Bedienung über das eigene Smartphone. Bis zu fünf Geräte können sich an dem drahtlosen Iridium-Go-Funknetzwerk anmelden. Unser WLAN-Name lautet jetzt Iridium-Yukon. Falls genau der also mal bei Euch im Handy auftaucht, Finger weg… 😉

Telefonieren: Für uns ist das die wichtigste Funktion. Denn der der SMS-Versand ist auch über den im Blog schon einmal vorgestellten Inreach Explorer möglich. Jedes Gerät erhält eine eigene Nummer mit der Vorwahl +8816/+8817. Zum Telefonieren gibt es eine Iridium-App, die alle wichtigen Funktionen anbietet und etwa Zugriff auf das Smartphone-Adressbuch hat. Also einfach mal eine Nummer auswählen, auf Anrufen drücken. Zuerst verkündet eine weibliche Automatenstimme, wie viele Einheiten man noch auf seiner Iridium-SIM-Karte hat. Und dann sind wir überrascht: Natürlich hört man seinen Gesprächspartner nicht in völlig klarer Stimme, auch sollte man immer abwechselnd sprechen. Aber die Erwartung, eine Qualität zwischen Krächzen und Rauschen zu bekommen, erfüllt sich nicht. Und aufregend ist es auch ein bisschen, selbst bei unserem Telefonat zwischen dem hessischen Mittelgebirge und Heidelberg.

SMS-Versand: Über die angesprochene Iridium-App für Apple und Android lassen sich Nachrichten mit bis zu 1000 Zeichen versenden, die dank Smartphone zügig getippt sind. Bei unseren ersten Tests landet die SMS binnen Sekunden beim Empfänger. Das Empfangen von SMS über das Iridium Go hingegen hat beim ersten Mal noch nicht geklappt. Das schauen wir uns noch einmal an. Allerdings wollen wir da aus Kostengründen sowieso primär den Inreach Explorer verwenden, selbst wenn hier nur 160 Zeichen pro Nachricht möglich sind.

E-Mails: Dafür bietet Iridium mit AxcessPoint eine eigene App, deren Schreibweise leider so dubios ist wie ihr Design. Grundsätzlich erhält man nach Registrierung eine E-Mail-Adresse benutzer@myiridium.com. Über die App lassen sich dann eingeloggt E-Mails sowohl empfangen als auch versenden. Bisher werden wir allerdings immer von einer „Socket Error“-Fehlermeldung gepeinigt. Offenbar müssen wir hier der Konfiguration noch etwas Feinschliff verpassen. Dokumentation und App überzeugen so oder so nur teilweise. Wir werden hier ein Update nachreichen. Hauptsächlich geht es uns aber mit dem Iridium Go auch weniger um das E-Mailen, sondern um den Versand an eine spezielle WordPress-Adresse. So können wir direkt vom iPad aus einen Blogbeitrag in die weite Welt absetzen (ambitioniert, aber irgendwie großartig).

Internet: Dieses letzte Kapitel können wir abhandeln unter dem Motto technisches Wolkenkuckucksheim. Wir reden im besten Fall von epischen 2,4 Kilobit pro Sekunde. Schon eine ISDN-Verbindung ermöglichte in den 90er-Jahren mehr als 25 Mal so viel. Die geringe Geschwindigkeit ist ein Tribut an die globale Abdeckung via Satellit. Für Wetterinfos haben wir eine andere Lösung. Abends ein Youtube-Video anzusehen oder gar hochzuladen, ist mit dem Iridium Go sowieso unmöglich. Wollen wir aber auch nicht. Wir wollen ja Natur, nicht Technik erleben.

Hintergrund: Warum heisst Iridium eigentlich Iridium?

Der Name des weltumspannenden Kommunikationssystems Iridium basiert auf einer doppelten Metapher. Zum einen sollte das Iridium-Netz eigentlich aus 77 Satelliten bestehen – tatsächlich sind es derzeit etwas weniger -, was der Ordnungszahl des gleichnamigen chemischen Elements Iridium entspricht. Gleichzeitig ist die Anlehnung an ein Element ein Bezug darauf, dass sich beim Iridium 77 Elektronen um den Atomkern bewegen. Dies kann als Parallele zu den Satelliten gelten, die um die Erde kreisen. Das Logo der Firma Iridium mit der prägnanten Anordnung von gelben Punkten geht übrigens auf einen Teil des Sternbildes des Großen Bären zurück, der besonders stark leuchtet. Was auch wieder einen Bezug auf Nordamerika darstellt sowie auf Alaska, dessen Flagge ebenfalls vom Großen Bären sowie dem Nordpolarstern gebildet wird.
 
 


Pro & Contra für das Iridium Go

Pro:

Contra:

  • Hervorragende Verarbeitung
  • Robust abgedichtet und geschützt gegen Wasser, Dreck, Stürze
  • Telefonier- und SMS-Funktion überzeugt
  • Einziges wirklich globales Netz
  • Smartphone-Anbindung ist praktisch
  • Akku scheint lange zu halten
  • Hoher Gerätepreis (ca. 800$)
  • Hohe laufende Kosten (derzeit Prepaid ab 75ct pro Daten- und 1,40 Euro pro Telefon-Minute)
  • Apps für iOS sind eher veraltet
  • Langsame Übertragung mit 2,4Kbit/Sekunde
  • Mail-Konfiguration nicht intuitiv

Was bleibt als Fazit? Wir haben insgesamt einen guten Eindruck vom Iridium Go. Es handelt sich um ein spezielles Gerät, was aber in Fällen wie unserer Yukon-Tour zusätzliche Sicherheit und ein Stück weit Komfort schafft, weil wir beispielsweise Kontakt zu Buschpiloten aufnehmen können. Doch das wichtigste: Irgendwo am Fluss können wir unseren Angehörigen ein Lebenszeichen senden und außerdem Abstecher ins Bloggen mitten in der Wildnis wagen.

Abgesehen davon, dass das ganze schon reizvoll ist. Wer von uns hat schon mal per Satellit telefoniert? Man sieht diese Telefone in Actionfilmen, man sieht es beim Abenteurer MacGyver und in den DMAX-Serien, man sieht es bei James Bond. Aber sonst? Letzterer konnte in einem Film sogar nur mit seiner Uhr eine Satellitenverbindung zur MI6-Zentrale aufbauen. Soweit sind wir nicht, aber wir werden ja auch nicht von den Oberschurken dieser Welt gejagt. Wir machen es also mit dem Iridium Go zwei Nummern kleiner – und unsere Ausrüstung ist wieder ein bisschen vollständiger.

ALLE FOTOS: YUKON2015.DE. IRIDIUM-LOGO: IRIDIUM LLC

 
 
Weiterführende Links:

 

Our equipment is getting more complete every day. From now on, an Iridium Go device will be our loyal companion. The device enables a smartphone via Wifi for making satellite calls, also sending mails and text messages. Although the Iridium Go is nearly useless without a smartphone, it’s much cheaper in regard to device and connection costs than regular satellite phones. Thanks to the truly global Iridium network, it allows us to communicate with our beloved ones, rangers, bush pilots etc even in the middle of nowhere. Apart from that, we are able to send specials emails which are automatically converted into a blog post. Welcome to the new world – despite lousy 2.4 kbits/second connection speed. And we take it as a good sign that the Iridium logo which shows the Big Bear constellation also constitutes the Alaskan flag.


 
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Wetter-Vorhersagen irgendwo im Nirgendwo

Wie wird das Wetter in den nächsten Tagen? Das zu wissen, ist hierzulande oft sehr hilfreich. Doch wenn man auf einer Kanutour rund um die Uhr allen Launen und Unbilden der Natur ausgesetzt ist, sind diese Wetterinformationen noch sehr viel kostbarer und gleichzeitig nur schwer zu erhalten. Hier deswegen ein Werkstattbericht unserer Vorbereitungen. Denn wie Ihr uns kennt, haben wir schon eine Lösung ausbaldowert.

Irgendwo im Busch. Wir haben in den letzten Tagen einen Dienst namens Ocens SpotCast Weather getestet, der Wettervorhersagen auf unser Inreach-Satellitengerät schicken kann. Denn Fernsehen? Wetter-App? Telefonieren? Zeitung? Alles Quellen, die nicht verfügbar oder horrend teuer wären. Dankenswerterweise gibt es SpotCast, das mit ausführlichen Drei-Tages-Vorhersagen aufwartet. Und das überall auf der Welt, unabhängig vom Handynetz, jederzeit, und immer für den derzeitigen Standort.

Zunächst sehr verwirrend. Einmal abonniert, bekommt man auf seinen Inreach Explorer oder ein anderes Satelliten-Gerät eine Nachricht, die ausführliche Wetterdaten der kommenden ein, zwei oder drei Tage enthält. Bedingt durch die stark begrenzten Satellitenkapazitäten sieht diese Satelliten-SMS allerdings erstmal so aus, als bräuchte man eine Enigma zum Entschlüssen. Hier mal ein Beispieleintrag, wobei die Wetterdaten von Ocens jeweils im Sechs-Stunden-Abstand aufgelistet werden.


Wettervorhersage mit Ocens SpotCast Weather

CODIERUNGSMUSTER

011107:T00 p0.00 c48 sp1012 Ws11 Wd247 (Beispielgrafik)

Vorhersage-Datum:

0111 steht für den 11. Januar

Vorhersage-Uhrzeit:

07 steht für 7 Uhr morgens

Temperatur:

T00 steht für 0 Grad Celsius

Niederschlag:

p0.00 steht für keinerlei Niederschlag

Bewölkung:

c48 steht für einen Bewölkungsgrad von 48 Prozent

Luftdruck:

sp1012 steht für 1012 Hectopascal Luftdruck

Windgeschwindigkeit:

Ws11 steht für 11 Knoten (Umrechnung hier)

Windrichtung:

Wd247 steht für 247 Grad. Dabei muss man sich einen Kompass vorstellen, bei dem Nord 0 Grad entspricht und bei dem sich die Gradzahl im Uhrzeigersinn erhöht. (Beispielgrafik hier)


Was gegen Ocens SpotCast Weather spricht? Am Anfang muss man sich erst einmal in die Methode hineinfuchsen, wie die Wetterdaten abgelegt werden. Doch ansonsten sehen wir bisher viele Gründe, die für SpotCast sprechen. Denn es kann sich noch als extrem hilfreich herausstellen, wenn wir anhand der Vorhersage entscheiden können: Paddeln wir heute viel oder wenig? Müssen wir gar an Land bleiben? Sollten wir unser Nachtlager besonders gut vor Wind schützen? Für acht Euro monatlich bekommen wir eine Dienstleistung, nach der sich Generationen von Abenteuern die Finger geleckt hätten.

FOTO: YUKON-BLOG

 
 
Weiterführende Links:

 

Retrieving well-crafted multi-period weather forecasts is an obstacle when kayaking somewhere in nowhere. Even satellite devices such as our Inreach Explorer suffer from notoriously slow, low-bandwith data capabilities. Therefore, we tested a service called Ocens SpotCast Weather which is a service retrieving GPS-based forecast messages on our Inreach Explorer for six to eight dollars a month. Although the weather information is coded somewhat cryptic due to bandwith limitations, it can deliver extremely helpful information such as upcoming wind speed and precipitation on our Yukon River tour.


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Flusskarten vom Yukon: Wie die paddelnden Piloten

Riesig, das ist der erste Eindruck. Wenn man die 1,46 x 1,07-Meter-Detailkarten von Alaska und dem Yukon-Territorium ausgebreitet vor sich liegen hat, bekommt man eine Ahnung von den gewaltigen Dimensionen dieser Region. Jetzt wurden diese sogenannten TPC-Karten geliefert, die uns als Orientierung auf der Paddel-Tour bis zur Beringsee dienen sollen. Und da Ihr unsere Tour inzwischen kennt, sind natürlich auch diese Karten nicht einfach irgendwelche Karten.

Unvorstellbare Dimensionen. Wir reden von den Karten eines Gebiets, das mit 740.000 weniger Einwohner hat als die Stadt Köln, aber gleichzeitig sechs Mal so groß ist wie die Bundesrepublik. Ein Gebiet, das mit gewaltigen Gebirgsformationen, ewigen Flussdeltas und einer unbeschreiblichen Natur aufwartet. Das aber gleichzeitig Defizite bei sauber ausgearbeiteten Karten hat. Zahlreiche Geo-Buchhandlungen haben die Segel gestrichen, viele Kontaktanfragen in die USA sind versandet. Aber des wunderbaren Walter Steinberg sei dank sind wir auf die sechs blattweisen TPC-Karten gestoßen, die nun bei uns liegen.

TPC Yukon River. Public Domain. US Ministry of Defense.Nur fliegen ist schöner. TPC steht für Tactical Pilotage Charts, also für taktische Pilotenkarten. Die Karten wurden vom amerikanischen Militär ursprünglich für die Luftnavigation herausgegeben. Aber irgendwie sind wir ja auch Piloten, nur paddelnde. Und die TPCs bieten sehr exakte Informationen. So finden sich im Maßstab 1:500.000 etwa Städte, Straßen, wichtige Landschaftsformationen, Wasserwege und Höhenlinien. Zwar hat das US-Militär die Karten irgendwann nach Ende des Kalten Krieges nicht mehr fortgeschrieben. Doch dies schmälert ihre Nützlichkeit nur wenig. Und der Fluss selbst verändert sich in einem gewissem Umfang so schnell, wie sowieso keine Karte dieser Welt mitzuhalten vermag.
 
Beistand von ganz oben. Zusammen mit unseren digitalen Karten im bereits erworbenen Delorme Inreach Explorer fühlen wir uns nun mit diesen Kartenblättern für die Tour gerüstet; auch die Yukon River-Guides von Michael Rourke sind sicher aufschlussreich. Und ein Blick auf unsere neuen kanadischen Karten zeigt, dass wir bei unserer Tour Schützenhilfe von ganz weit oben haben. Als Copyright ist auf diesem Kartenwerk vermerkt: „Copyright 2005 Her Majesty the Queen“.
FOTOS: US MINISTRY OF DEFENCE PUBLIC DOMAIN (OBEN), YUKON2015.DE

 
 

Fluss-Karten (TPC) für den Yukon River

Achtung: Die Grafikdateien sind jeweils 20 MB groß. Als gedruckte Karten haben wir sie bei OmniMap bezogen. Teilweise sind die TPC-Karten im Antiquariat verfügbar. Europäische Buchhandlungen führten zum Zeitpunkt unserer Recherche nur einzelne Blätter. Es gibt auch noch USGS-Karten im Maßstab 1:250.000 bei der University of Texas, die man auch ausdrucken lassen kann – danke an Oliver für diesen Tipp!


Both Alaska and Canada are lacking up-to-date printed maps for nautical navigation. The Tactical Pilotage Charts (TPC) released by the US Government turned out to be the product which suits our demands best. They come in a scale of 1:500.000 which should be adequate for planning, as these charts are complementary to our Inreach Explorer maps. We bought six chart sheets at Omnipage which we’ll carry with us weather-sealed.


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Mit dem Inreach Explorer auf Test-Tour

Wir stehen am friedlich plätschernden Yukon, die Sonne geht unter, die Idylle ist perfekt. Aber wie teilen wir unseren Lieben mit, dass alles in Ordnung ist? Wie können wir Hilfe holen, falls uns etwas zustößt? Und wo sind wir eigentlich genau? Fragen wie diese sind es, die uns in letzter Zeit beschäftigt haben. Nun haben wir eine Antwort, die ähnlich speziell und expeditionstauglich ist wie so manche unserer bereits ausgetüftelten Lösungen: sie heißt „Delorme Inreach Explorer“.

Ein Gerät als Lebensversicherung. Das Inreach ist erst seit kurzem auf dem Markt – doch es vereint einige Eigenschaften, die es für uns unschlagbar machen. In der Toskana hat Philipp es jetzt beim Wandern auf Herz und Nieren getestet. Das allerwichtigste: Der Inreach Explorer hat einen SOS-Knopf. Man entriegelt eine Sicherung, drückt einen roten Knopf, dann wird in einer 24 Stunden besetzten und GEOS genannten Zentrale Alarm ausgelöst. Dabei wird die GPS-Position mitgesendet. Außerdem kann man mit den Experten im Kontakt bleiben und beispielsweise mitteilen, dass ein Mitreisender sich ein Bein gebrochen hat. GEOS schickt nun je nach Situation Boden-, See- oder Luftkräfte, um zu helfen. Nur als letztes Backup, aber, hey, beruhigend.

SMS via Satellit. Außerdem lassen sich mit dem Inreach Explorer auch weltweit SMS versenden. Weltweit heißt in diesem Fall wirklich weltweit: Das Gerät nutzt Iridium-Satelliten, die als einzige überhaupt von jedem Ort der Welt und auch nahe des Polarkreises angefunkt werden können. Ebenso ist es möglich, SMS zu empfangen. Das Gerät kostet einmalig rund 330 Euro und danach einen Monatsbeitrag von 10 bis 30 Euro. Wir bekommen also für relativ wenig Geld ein konkurrenzloses Gerät, um mit der Außenwelt kommunizieren zu können. Und da wir zwei Geräte mitnehmen wollen, im Notfall sogar untereinander.

Wo bin ich eigentlich? Wie bereits angeklungen, beherrscht der Inreach Explorer auch GPS. Wir können uns auf der Yukon-Tour also nicht nur die aktuelle Position anzeigen lassen, gekoppelt mit einem Smartphone ist eine extrem detaillierte Kartenansicht bis hinunter auf kleine Inseln möglich. Diese Karten sind im Preis inbegriffen. Außerdem können wir im Vorfeld und während der Tour Wegpunkte wie kleine Dörfer und Einkaufsmöglichkeiten abspeichern. Zu diesen kann man sich dann mit einer Kompassfunktion navigieren lassen. Außerdem wollen wir allabendlich unsere aktuelle Position auf eine online verfügbare Google-Maps-Karte übertragen. So werdet Ihr immer sehen können, wo wir uns befinden.

Ein Wundergerät in unseren Händen. Wenn man sich all diese Funktionen vor Augen führt, handelt es sich bei dem Inreach Explorer um eine Art Wundermaschine. Sie wird manches ein wenig leichter machen. Generationen von Abenteurern hätten sich wohl die Finger danach geleckt. Wasserdicht und bruchfest ist es natürlich auch. Und wenn wir dann abends am friedlich plätschernden Yukon sitzen, ist mit dem Gerät sogar noch ein Twitter- oder Facebook-Post via Satellit möglich. Aber freut Euch nicht zu früh, wir wollen solche Situationen ja erst mal selbst genießen…

FOTOS: YUKON-BLOG.DE

 
Weiterführende Links:

 

Abstract: We successfully tested the Delorme Inreach Explorer device for our Yukon trip whilst hiking in the Tuscany. It has SOS functionality and can send/receive text messages via Iridium satellites. Additionally, the Inreach includes basic GPS navigation features. To sum it up, the Inreach Explorer could serve as a perfect friend on an expedition such as ours.