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Wegen der Bären nach Berlin

Wir sind frühmorgens bis nach Berlin gefahren, und das nur wegen der Bären. Diese grimmig dreinblickenden Wappentiere der Hauptstadt haben wir dabei links liegen lassen, denn wir wollen uns am Yukon für die echten Bären dieser Welt wappnen. Dummerweise können die Grizzlys sehr gut riechen und schauen dann gerne mal neugierig am Zelt vorbei. Und da auf unserer Tour nur Bären in der Ferne gute Bären sind, wollen wir dieser Devise mithilfe von geruchsdichten Transportkoffern lieber Nachdruck verleihen.

Unsere quaderförmigen Lebensversicherungen kommen von der Firma Peli, und in Berlin gibt es einen Laden für diese Kisten. Die speziellen Boxen kann man sogar mit dem Land Rover überfahren, in Wüstensand einbuddeln oder mit ihnen schwimmen gehen. Alle drei Dinge stehen zwar nicht gerade weit oben auf unserer Tagesordnung, aber die vielen Expeditionswochen werden schon so manchen Stresstest mit sich bringen.

Also haben wir an dem Tag einfach mal unser Sechs-Meter-Kajak neben dem Laden aufgebaut. Und so akribisch herumgepuzzelt, dass auch Verkäuferin Claudia gut zu tun hatte. Denn die Transportkoffer gibt es in groß, klein, flach, dick, hoch und tief. Aber welche sind die richtigen, wie passen sie am besten ins Boot zwischen die Sitze, wie können wir sie befestigen – und was von der Ausrüstung kann wo hinein? Damit kann man sich eine Weile beschäftigen.

Nach drei Stunden hatten wir einen Plan mit insgesamt sieben Boxen, und den werden wir jetzt verfeinern und im Herbst auf einer Tour ausprobieren. Doch wir freuen uns schon jetzt auf nächstes Jahr, wenn wir mit unserem kleinen Containerschiff den Yukon entlang schippern – und dabei sicher so manche Blicke auf uns ziehen werden. Es müssen ja nicht gerade die eines Bären sein.

ALLE FOTOS: YUKON2015.DE
 

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Das Boot muss an Bord

Womit beschäftigen wir uns eigentlich so viele Monate vor unserer Yukon-Tour? Nun, ganz aktuell vor allem damit, einen nicht ganz unwichtigen Gegenstand namens Boot überhaupt bis nach Kanada zu bekommen. Und da haben wir gerade ein gewichtiges Problem. Denn unser Kajak besteht zwar nur aus Luft und Kautschuk, aber es sind eben 34 Kilogramm Luft und Kautschuk. Und Condor hat uns jetzt endgültig mitgeteilt, dass das für den Transport schlicht zu viel ist.

Es scheitert genau genommen an luftigen 2.000 Gramm. Denn wie uns Condor und auch seine Abteilung „Sonderreservierung“ nach handgestoppten sieben Mails eröffnen, dürften wir sogar sehr gerne ein Boot transportieren. Aber eben nur, solange es höchstens 32 Kilo schwer ist. Darüber hinaus helfe kein Augenaufschlag dieser Welt (wir hätten sogar geübt). Schließlich verweist Condor auf den Arbeitsschutz, und dann an eine weitere Firma namens Leisure Cargo. Doch drücken wir es diplomatisch aus: dort arbeiten zwar „echte Luftfracht-Management-Experten“. Doch sie sind bislang keine Experten darin, auf Kontaktanfragen zu reagieren.

Bleiben uns vorerst noch die DHLs dieser Welt. Eine Anfrage ergibt allerdings, dass die Logistiker für unser Kajak gerne tiefenentspannte 650 Euro hätten. Pro Flugrichtung, versteht sich. Auch keinen Deut besser ist der ernsthaft unterbreitete Vorschlag von UPS, unsere Ladung doch vor dem Versand einfach in zwei Teile aufzuteilen.

Wir recherchieren dann mal weiter.

Nachtrag, 16. Mai: Mittlerweile haben wir Leisure Cargo erreichen können. Diese Firma bietet ihre Dienstleistungen aber gar nicht für Privatpersonen an. Wieso Condor uns dennoch dorthin verwiesen hat, kann sich niemand so recht erklären.

FOTO: CURIMEDIA, FLICKR, CC BY 2.0